Wer bin ich und wenn ja – wie viele?
Die kleine Anspielung im Titel zeigt schon, bei dem Thema läuft man schnell Gefahr in (Coaching-) Philosophie abzugleiten. So gibt es durchaus Trainer:innen, die ein Coaching ohne Leistungsdiagnostik gar nicht anbieten, mit dem einfachen Statement „Wenn wir nicht wissen wo Du stehst, können wir auch nichts entwickeln und dann die Entwicklungen nachvollziehen.“
Auf der einen Seite ist da natürlich was dran, auf der anderen Seite ist der Ansatz aber doch auch ziemlich pauschal, wenn nicht sogar etwas plump. Jahrzehnte lang haben sich Sportler auch ohne Leistungsdiagnostik weiterentwickelt und es gab bzw. gibt Methoden, diese auch entsprechend nachzuvollziehen und Rückschlüsse für das Training abzuleiten.
„ABER – die Entwicklung auch in der Leistungsdiagnostik geht weiter!“
Es ist für Athlet:innen heutzutage deutlich einfacher und auch kostengünstiger als noch vor 10 Jahren, eine valide Auskunft zu Ihrer Leistungsfähigkeit zu erhalten. So kann mittlerweile ein zu Hause auf dem eigenen Rad gefahrener (In- oder Outdoor) Test durch einen Coach mittels der INSCYD Software ausgewertet werden und dabei ein vollwertiges Stoffwechselprofil – und nicht nur eine FTP – liefern.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Keine Terminvereinbarung und Anfahrt fürs Labor, eigenes (gefittetes) Bike, bei Outdoortestung letztlich Realbedingungen (man denke an Wettkampfpacing /- fueling) und nicht zuletzt auch geringere Kosten.
„Wie valide ist so eine Auswertung und was sollte eine Leistungsdiagnostik liefern?“
Zunächst einmal sollten die ermittelten Werte natürlich die tatsächliche Leistungsfähigkeit widerspiegeln. Im Labor ist da die Kalibrierung der Spiro genauso wichtig wie die der Leistungs-messung. Bei der Durchführung zu Hause insbesondere das kalibrierte Powermeter. In einem Vergleichstest des finnischen Research Institutes for Olympic Sports (KIHU) konnte nur eine geringe Abweichungen zwischen einer Spiro im Labor und einem INSCYD Test (VO2max 1,46ml/min,/kg / Anaerobe Schwelle 8 Watt / siehe https://inscyd.com/article/ppd-validation/) ermittelt werden.
Damit erhalten Athlet:innen – guter Input, also kalibrierter Leistungsmesser und „saubere“ Umsetzung des Testprotokolls vorausgesetzt – auf einfache Art eine wissenschaftlich fundierte Auskunft über Ihre Leistungsparameter.
Dies sind neben der VO2max (maximale Sauerstoffaufnahme) als Gradmesser Deiner Ausdauerleistungsfähigkeit / Fettverbrennung, auch die VLamax (maximale Laktatbildungsrate) zur Identifikation Deines Kohlenhydratsoffwechsels, wie auch daraus resultierende Parameter wie die Anaerobe Schwelle und das FatMax. Insgesamt erhalten Athlet:innen Ihr individuelles Stoffwechselprofil und hierauf abgestimmte Trainingsbereiche, auf denen Sie Ihr Training und ggf. auch die Wettkampftaktik ausrichten können. Mehr Infos zum Testverfahren, Umsetzung und Unterschied/Vorteilen gegenüber einem einfachen FTP-Test findest Du auf meiner website unter https://imakeyoufaster.com/diagnostik/
„Zielgerichtetes Training ist ohne Leistungsdiagnostik nicht möglich – soweit würde ich nicht gehen!“
Wie gesagt, es gab und gibt Wege sich zu behelfen! Aber wir haben Texte vor 30 Jahren auch noch mit der Schreibmaschine getippt, mit Tippex verbessert oder schlimmstenfalls noch einmal vorne angefangen. Heute haben wir Textverarbeitung/-erkennungssoftware, Rechtschreibprüfung etc. und keiner nutzt mehr die Schreibmaschine.
Wer den Sport aber ambitioniert betreiben möchte, eine optimale Trainingsbetreuung sucht und – seien wir ehrlich – nicht wenig Geld für einen Coach ausgibt, der sollte diesen auch in die Lage versetzen, auf dem aktuellen Stand der Möglichkeiten das Beste herausholen zu können. Die Entscheidung für eine Leistungsdiagnostik ist also eine Entscheidung für Deine Trainingsqualität und das letztlich zu einem Preis, für den ansonsten auch gerne mal schnell im Vorbeigehen ein paar neue Laufschuhe, ein Aerohelm oder ein Wettkampfoutfit gekauft wird.
Es geht also letztlich um die Eingangsfrage Wer (Welcher Typ) bin ich und zuletzt – wie viele? Kurze Antwort dazu … es kommt drauf an 😉 aber eine Basisdiagnostik bestenfalls ergänzt um eine Entwicklungsdiagnostik macht im oben geschilderten Szenario durchaus Sinn.